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Wohin mit dem ganzen Laub, welches sich jetzt anhäuft?

03.10.2023

Im Oktober verfärben sich die Blätter vieler Pflanzen leuchtend gelb und rot. Viele betrachten Laub als Abfall, dabei ist es wertvoll für jeden Garten. Wir zeigen Ihnen 6 Möglichkeiten, wie Sie Laub nutzbringend verwenden.

Tipp 1: Herbstlaub kompostieren

Gesammeltes Laub lässt sich prima kompostieren. Der Herbst ist also die perfekte Jahreszeit, einen Kompost neu anzulegen. Bei der Befüllung kann jeweils etwas Laub – zusammen mit Rüstabfällen – als Strukturmaterial mit hineingegeben werden. Da nicht alle Blätter gleich schnell abgebaut werden, können diese vorweg mit dem Rasenmäher zerkleinert werden. Dies bietet den Mikroorganismen eine grössere Angriffsfläche zur Zersetzung des Laubs.

Insbesondere Blätter von Buche, Pappel, Eiche, Ginkgo, Platane, Rosskastanie und Walnuss benötigen weitaus länger als ein Jahr zur vollständigen Verrottung. Verantwortlich dafür sind die enthaltenen Gerbstoffe und Säuren sowie die schützende Wachsschicht mancher Blätter. Schneller verrottet das Laub von Birke, Ahorn, Haselnuss, Esche und Linde. Auch die Blätter von Ziersträuchern und Obstbäumen bilden bereits innerhalb eines Jahres wertvollen Humus.

Tipp: Gartenkurs Kompostieren in Haus und Garten

Sa, 28. Oktober, 10 und 15 Uhr

Kompostieren
 
 
 

Tipp 2: Laubpackung für's Beet

Bei grösseren Mengen an Falllaub empfiehlt sich die Laub-Flächenkompostierung. Dafür wird das Laub in einer 15 bis 20 cm dicken Schicht auf einem Beet oder einer Baumscheibe ausgebreitet. Darauf streut man etwas Kompostbeschleuniger oder man begiesst die Schicht mit Effektiven Mikroorganismen. Damit der Wind das Laub nicht davontragen kann, wird noch etwas Erde vom Beet darübergestreut oder man arbeitet das Laub etwas in die Erde ein.

In dieser Abdeckung finden Marienkäfer und andere nützliche Insekten hervorragende Überwinterungsverstecke. Auch Regenwürmer und andere Bodenbewohner fühlen sich unter solch einer Laubschicht besonders wohl. Bis zum Frühjahr hat sich das Laub mithilfe der zugesetzten Mikroorganismen gut zersetzt. Halbverrottetes Laub kann in das Beet eingearbeitet oder dem Komposter zugeführt werden.

Eine Schicht Blätter schützt den Boden vor Frost und Trockenheit. Wenn sie verrotten, profitieren Pflanzen vom neuen Humus.
Eine Schicht Blätter schützt den Boden vor Frost und Trockenheit. Wenn sie verrotten, profitieren Pflanzen vom neuen Humus.
 
 

Tipp 3: Im Jutesack Laubhumus herstellen

Alternativ kann das feuchte Laub auch in Säcke aus grobmaschigem Jutegewebe gepackt werden. Ist dieser gefüllt, wird er in einer geschützten Ecke im Garten aufbewahrt. Blätter enthalten viel Kohlenstoff, der für eine gute Rotte hinderlich ist.

Durch die Zugabe von stickstoffhaltigem Material wie getrocknetem Grasschnitt und Kompostbeschleuniger kann die Zersetzung vorangetrieben werden. Da Laub durch seine enthaltenen Gerbstoffe einen sauren ph-Wert aufweist, kann man Gesteinsmehl oder Algenkalk in den Laubsack hinzugeben. Das hebt den pH-Wert sowie den Nährwert an, sodass der resultierende Laubhumus für sämtliche Pflanzen verwendet werden kann.

Für Pflanzen wie Rhododendron, Maiglöckchen, Ginster, Hortensie, Azalee sowie Obst- und Beerensträucher kann der Kalk weggelassen werden. Sie bevorzugen einen leicht sauren Boden. Im Herbst des darauffolgenden Jahres kann der gewonnene Laubhumus einem vorhandenen Komposter zugeführt oder als Dünger und Bodenverbesserer eingesetzt werden.

 
 

Tipp 4: Laubhaufen als Winterquartier für Gartenmitbewohner

Igel und andere Nützlinge nehmen Laubhaufen gerne als Igel-Winterquartier an. Durchmischt mit Ästen für mehr Struktur fördern sie die Biodiversität und sind eine grossartige Möglichkeit der «Laubverwertung».

Igel und andere Nützlinge finden im Laubhaufen einen Unterschlupf.
Igel und andere Nützlinge finden im Laubhaufen einen Unterschlupf.

Tipp 5: Kälteschutz für grosse Töpfe

Frostempfindliche Pflanzen im Freien können mit Falllaub geschützt werden. Als Schicht zwischen Topf und Schafwollvlies wirkt das Laub wie eine zusätzliche Isolationsschicht. Oder man stellt ein Gitter rund um die Pflanze und füllt es mit Laub auf.

Ein positiver Nebeneffekt ist, dass der Wind so die Blätter nicht fortwehen kann. In der kommenden Saison kann dieses zusammengefallene, leicht verrottete Laub als Mulch auf den Beeten verteilt oder dem Kompost zugeführt werden.

Tipp 6: Stellen Sie Laub-Bokashi her

Mit dem Laub kann auch Laub-Bokashi hergestellt werden. Dazu gibt man die geschredderten feuchten Blätter einfach in den Eimer, fügt Gesteinsmehl und eine Lösung mit Effektiven Mikroorganismen dazu und verschliesst den Behälter luftdicht. Nach ein paar Monaten kann der Laub-Bokashi zum Mulchen für Beete verwendet werden und dient zugleich als hervorragender Bodenverbesserer.

Achtung: Krankes Laub, sei es durch Pilz- oder Schädlingsbefall, muss gesondert gesammelt und entsorgt werden.

Nur Rasenflächen müssen laubfrei gehalten werden. Ansonsten kann man es ruhig liegen lassen.
Nur Rasenflächen müssen laubfrei gehalten werden. Ansonsten kann man es ruhig liegen lassen.
 
 
 

Beete mulchen mit Bokashi und EM (Effektiven Mikroorganismen)

Beete mit Bokashi bzw. EM-Kompost bedecken, mit Urgesteinsmehl (z. B. 1 kg ZeoBas ultrafein pro 10 m2) und etwas EM Keramikpulver bestreuen und in den Boden einarbeiten. Als Winterschutz kommt eine Schicht Laub-Grasgemisch obendrauf, die mit einer EM Aktiv-Lösung (pro m2 1 L auf 10 L Wasser) begossen wird. Das Mulchmaterial wird mit der Zeit ab- und in wertvolle Nährstoffe umgebaut. Bei entsprechender Temperatur im Frühling (über 5 °C) können auch die Effektiven Mikroorganismen sofort ihre Tätigkeit aufnehmen und bereiten alles für den Start in die erfolgreiche Gartensaison vor.


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