14.10.2021
Wer selber Kompost herstellen will, braucht nicht unbedingt einen eigenen Garten. Ob Bokashi-Eimer oder Wurmkomposter, beide Methoden eignen sich, um auf dem Balkon nachhaltig (Küchen-)abfall zu entsorgen. So klappt's mit dem eigenen Dünger.
Kompost ist das «schwarze Gold» des Gärtners. Seine Einsatzmöglichkeiten sind fast unerschöpflich. Ein fertiger Kompost steckt voller Nährstoffe, ist komplett von Bodenorganismen besiedelt und unterstützt positiv den Wasser- und Lufthaushalt des Bodens. Wenn Sie ein paar wenige Regeln beachten, können Sie ihn auch ohne Garten und fast geruchsneutral selbst herstellen.
Ein Etagen-Wurmkomposter eignet sich ausschliesslich für Küchenabfälle, nimmt wenig Platz ein und kann sowohl auf Balkon oder Terrasse als auch im Innenbereich aufgestellt werden. Wurmkomposter bestehen aus aufeinandergesetzten Kunststoffwannen. Zuunterst sammelt sich Flüssigkeit, die man als Pflanzendünger abzapfen kann. Darüber stapeln sich «Arbeitsbehälter» mit siebartigem Boden.
Sie werden nach und nach mit zerkleinerten Küchenabfällen gefüllt. Ist die untere Etage voll und von den Würmern gut zersetzt, stellt man den nächsten Behälter darauf und füllt ihn mit Kompostgut. Die Würmer schlüpfen durch die Löcher im Boden in die nächst höhere Etage und fressen dort weiter. Ist der Humus zuunterst fertig, leert man die Etage, setzt sie wieder obenauf – und das Spiel beginnt von vorn.
Bei Einhaltung von ein paar wenigen Regeln, kann perfekter Reifekompost gewonnen werden. In wenigen Minuten ist er aufgebaut, nur noch die Erde (meist gemischt mit Kokosfasern) und die Kompostwürmer (Rotwurm, Eisenia fetida) hinzu und schon kann es los gehen. Die Kompostwürmer vergraben sich und brauchen ein wenig Zeit, um sich zu «akklimatisieren». Bereits nach zwei bis drei Wochen ist nichts mehr von ihnen zu sehen. Dann können Sie beginnen, die Kompostwürmer mit den Küchenabfällen zu füttern.
Die wenigen Regeln für die Befüllung des Wurmkomposters lauten:
Kompostwürmer mögen folgende pflanzlichen und organischen Abfälle, am liebsten ungewürzt:
Im Masse essen sie gerne:
Diese Abfälle fressen Kompostwürmer nicht gerne:
Achten Sie darauf, dass es im Wurmkomposter nicht zu trocken wird. Legen Sie auf die Erde feuchtes Zeitungspapier. Befeuchten Sie es von Zeit zu Zeit. Angefeuchtetes Zeitungspapier und Kartonstückchen können Sie auch vermehrt hinzugeben, wenn Sie länger weg sind, zum Beispiel im Urlaub. Die Kompostwürmer fressen es gerne und müssen so während Ihrer Abwesenheit nicht „Hunger“ leiden.
Wenn der Komposter zu nass hat, behelfen Sie sich mit Steinmehl und legen Sie ein bisschen Zeitung hinein. Ist er zu trocken, einfach giessen. In den kalten Wintermonaten ist es wichtig, den kleinen Komposter mit ins Warme zu nehmen. Aufgrund seiner praktischen Grösse, ist er auch schnell verstaut. Das ist wichtig, weil die Kompostwürmer niedere Temperaturen nicht vertragen. Ansonsten gelten die selben Regeln, wie bei einem Kompost im Garten.
Wann der Reifekompost fertig ist, merken Sie daran, dass sich in der untersten Wanne keine Kompostwürmer mehr befinden. Sie sind in die nächst höhere Etage weitergezogen. Der fertige Wurmhumus weist eine krümelige Struktur auf. Somit werden peu à peu die einzelnen Wannen aufeinander gesteckt und jeweils zuunterst der fertige Wurmhumus entnommen.
Der Bokashi-Eimer bietet eine praktische Alternative, wertvollen Dünger auf dem Balkon herzustellen. Nach einem alten, japanischen Prinzip werden hier ausschliesslich Küchenabfälle fermentiert. Im Gegensatz zum Kompostieren findet dieser Prozess unter Sauerstoffausschluss statt. Allein die Effektiven Mikroorganismen (EM) vergären die organischen Reste zu einer wertvollen, äusserst nährstoffreichen Substanz. Denken Sie dabei etwa an Sauerkraut, das nach der Gärung vor Vitaminen, Ballaststoffen und Spurenelementen nur so strotzt. Ein fertiger Bokashi stinkt nicht. Ein leicht süss-säuerliche Geruch ist allerdings typisch.
Um Bokashi herzustellen, benötigt man einen Bokashi-Eimer, Steinmehl, EM X-Keramikpulver, EM A und zerkleinerte Küchenabfälle. Alle Bokashi- und EM-Produkte bekommen Sie in führenden Fachgeschäften wie dem Garten-Center Meier in Dürnten.
Wie beim Kompostieren ist darauf zu achten, dass der Bokashi nicht in Flüssigkeit steht. Zudem sollte er stets geschlossen sein und die Küchenabfälle muss man klein geschnitten zugeben. Auch der Bokashi-Eimer sollte keinen grossen Temperaturschwankungen ausgesetzt sein.
Wird alles richtig gemacht, vergären Küchenabfälle binnen einer Woche in nährstoffreichen Dünger. Bokashi verspricht, die Pflanze so zu stärken, dass Pilzkrankheiten und Schnecken fern bleiben.
Die Investitionen für den Wurmkompost oder Bokashi-Eimer sind sehr überschaubar. Es ist nicht viel Aufwand und die Ernte ist der beste Biodünger, den man sich vorstellen kann. Man kann ihn den Pflanzen direkt als Nährstoffsubstrat verabreichen. Die Pflanzen werden es mit gesundem Wachstum und guter Ernte danken.
«Kassensturz» – hat die beiden Kompostier-Methoden Wurmkomposter und Bokashi getestet. Beide Kompostier-Methoden stellen brauchbaren Kompost her. Testsieger ist «Wormup». Bokashi und Wurmkomposter im Test.
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