Meiers Fragekasten

Frage zum Thema:
"Herbstlaub"

Wohin mit dem vielen Herbstlaub?

Die Antwort von Meiers Gartenteam

Während der Garten in Winterpause geht, haben Gärtner noch allerhand zu tun. Wohin mit dem ganzen Laub, welches sich jetzt anhäuft? Wir zeigen Ihnen 6 Möglichkeiten, wie Sie Laub im Garten nutzbringend verwenden.

1. Herbstlaub kompostieren – Des Gärtners Gold

Gesammeltes Laub lässt sich prima kompostieren. Der Herbst ist also die perfekte Jahreszeit, einen Kompost neu anzulegen. Bei der Befüllung kann stets ein wenig Laub – zusammen mit Rüstabfällen – als Strukturmaterial mit hineingegeben werden. Da nicht alle Blätter gleich schnell abgebaut werden, können diese vorweg mit dem Rasenmäher zerkleinert werden. Dies bietet den Mikroorganismen eine grössere Angriffsfläche zur Zersetzung des Laubs. 

Insbesondere Blätter von Buche, Pappel, Eiche, Ginkgo, Platane, Rosskastanie und Walnuss benötigen weitaus länger als ein Jahr zur vollständigen Verrottung. Verantwortlich dafür sind die enthaltenen Gerbstoffe und Säuren sowie die schützende Wachsschicht mancher Blätter. Schneller verrottet das Laub von Birke, Ahorn, Haselnuss, Esche und Linde. Auch die Blätter von Ziersträuchern und Obstbäumen bilden bereits innerhalb eines Jahres wertvollen Humus.

2. Stellen Sie Laub-Bokashi her

Mit dem Laub kann auch Laub-Bokashi hergestellt werden. Dazu gibt man die geschredderten feuchten Blätter einfach in den Eimer, fügt Gesteinsmehl und eine Lösung mit Effektiven Mikroorganismen dazu und verschliesst den Behälter luftdicht. Nach ein paar Monaten kann der Laub-Bokashi zum Mulchen für Beete verwendet werden und dient zugleich als hervorragender Bodenverbesserer.

3. Im Jutesack Laubhumus herstellen

Alternativ kann das feuchte Laub auch in Säcke aus grobmaschigem Jutegewebe gepackt werden. Ist dieser gefüllt, wird er in einer geschützten Ecke im Garten aufbewahrt. Blätter enthalten viel Kohlenstoff, der für eine gute Rotte hinderlich ist. Durch die Zugabe von stickstoffhaltigem Material wie getrocknetem Grasschnitt und Kompostbeschleuniger kann die Zersetzung vorangetrieben werden. Da Laub durch seine enthaltenen Gerbstoffe einen sauren ph-Wert aufweist, kann man Gesteinsmehl oder Algenkalk in den Laubsack hinzugeben. Das hebt den pH-Wert sowie den Nährwert an, sodass der resultierende Laubhumus für sämtliche Pflanzen verwendet werden kann. Für Pflanzen wie Rhododendron, Maiglöckchen, Ginster, Hortensie, Azalee sowie Obst- und Beerensträucher kann der Kalk weggelassen werden. Sie bevorzugen einen leicht sauren Boden. Im Herbst des darauffolgenden Jahres kann der gewonnene Laubhumus einem vorhandenen Komposter zugeführt oder als Dünger und Bodenverbesserer eingesetzt werden.

4. Laubpackung fürs Beet

Bei grösseren Mengen an Falllaub empfiehlt sich die Herbstlaub-Flächenkompostierung. Dafür wird das Laub in einer 15 bis 20 cm dicken Schicht auf einem Beet oder einer Baumscheibe ausgebreitet. Darauf streut man etwas Kompostbeschleuniger oder man begiesst die Schicht mit Effektiven Mikroorganismen. Damit der Wind das Laub nicht davontragen kann, wird noch etwas Erde vom Beet darübergestreut oder man arbeitet das Laub etwas in die Erde ein.

In dieser Abdeckung finden Marienkäfer und andere nützliche Insekten hervorragende Überwinterungsverstecke. Auch Regenwürmer und andere Bodenbewohner fühlen sich unter solch einer Laubschicht besonders wohl. Bis zum Frühjahr hat sich das Laub mithilfe der zugesetzten Mikroorganismen gut zersetzt. Halbverrottetes Laub kann in das Beet eingearbeitet oder dem Komposter zugeführt werden. Dank dieser Flächenkompostierung verschwinden nicht nur die Blätterberge im Herbst. Das Laub wirkt wie eine schützende Isolationsschicht und der Boden reichert sich langfristig mit Humus an.

5. Laubhaufen als Winterquartier für Gartenmitbewohner

Igel und andere Nützlinge nehmen Laubhaufen gerne als Winterquartier an. Durchmischt mit Ästen für mehr Struktur fördern sie die Biodiversität und sind eine grossartige Möglichkeit der «Laubverwertung».

6. Isolationsschicht für grosse Töpfe

Mediterrane Pflanzen in grossen Töpfen, die nur schwer zu bewegen sind, erhalten einen Winterschutz. Auch hierfür kann Falllaub verwendet werden. Als Schicht zwischen Topf und Schafwollvlies wirkt das Laub wie eine zusätzliche Isolationsschicht. Frostempfindliche Pflanzen im Freien können ebenfalls mit Falllaub geschützt werden. Dafür stellt man ein Gitter rund um die Pflanze auf und füllt es mit Laub. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass der Wind so die Blätter nicht fortwehen kann. In der kommenden Saison kann dieses zusammengefallene, leicht verrottete Laub als Mulch auf den Beeten verteilt oder dem Kompost zugeführt werden.

Achtung: Krankes Laub, sei es durch Pilz- oder Schädlingsbefall, muss gesondert gesammelt und entsorgt werden.

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