22.06.2021
Dank dem Einsatz des Jugendnaturschutzes Rüti entstanden unter Starkstrommasten im Zürcher Oberland neue Lebensräume für kleine Tiere. Neben anderen Amphibien soll auch die seltene Gelbbauchunke dort ein Zuhause finden. Das Projekt wurde vom Garten-Center Meier unterstützt.
«Unsere Kulturlandschaft ist immer mehr ‘ausgeräumt’. Es fehlen Hecken, Magerwiesen, offene Böden und Kleingewässer. So verlieren immer mehr Insekten, Vögel, Kleinsäuger, Amphibien, Reptilien und Pflanzen ihre Lebensräume. Man könnte sagen, die sollen wo ander hingehen, das ist aber nicht so einfach. Z.B. eine Gelbbauchunke, kann nicht in ein Auto steigen und dort hinfahren, wo es noch einen Lebensraum gibt. Daher ist es wichtig, solche Lebensräume zu schützen oder wieder herzustellen, auch wenn sie klein sind», erklärt Gerald Kohlas, Pflanzenschutz-Berater im Garten-Center Meier. Er setzt sich deshalb aktiv für den Schutz der natürlichen Vielfalt ein und organisiert regelmässig Projekte mit dem Jugendnaturschutz Rüti.
Die Flächen unter den Strommasten von Hochspannungsleitungen nutzen wir Menschen selten, doch für die Natur können sie enorm wertvoll sein. Sie können als Trittsteine genutzt werden, um den Lebensraum von Tieren und Pflanzen miteinander zu vernetzen. Bei den Starkstrommasten im Unter Moos in Rüti gibt es solche ungenutzte Flächen. Da die Mastbetreiber und der Landwirt einverstanden waren, nutzten die Kinder des Jugendnaturschutzes zusammen mit ihren Eltern die Gelegenheit und schufen mit einem Kleingewässer, Asthaufen und einheimischen Pflanzen neue Lebensräume. Auch für Unken, Kröten und Molche sind solche kleine Tümpel ideal.
Im Fokus des Projekts stand die seltene Gelbbauchunke. Ihr fehlen oft flache, kleine Laichgewässer, in denen sich das Wasser schnell erwärmt. Wichtig ist auch, dass die Tümpel regelmässig austrocknen. So hat es keinen Platz für Fressfeinde wie Fische und Libellenlarven. Neben idealen Laichgewässern braucht die Gelbbauchunke für den Rest des Jahres einen Unterschlupf in Holzhaufen, lockerem Waldboden oder dichter Vegetation. Auch an das haben die jungen Naturschützer gedacht und schufen mit einem Asthaufen und einem Bund mit groberem Holz Verstecke für die Tiere.
Nun hoffen sie, dass sie in absehbarer Zeit noch weitere ungenutzte Flächen in biologisch vielfältige Orte verwandeln können, damit Amphibien wieder hüpfen und wandern können.
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